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Trink- und Brauchwasserleitung Eemshaven | Wasser für das Internet | Projekte | Ausgabe 13 • August 2020 | Line Pipe Global

Line Pipe Global

Ausgabe 13 • August 2020

Trink- und Brauchwasserleitung Eemshaven

Wasser für das Internet

Das Internet wächst weiterhin rasant. Aktuell wird es von ca. 4 Milliarden Personen genutzt. Davon profitieren die globalen Internet-Player, davon profitiert aber beispielsweise auch die Region Eemshaven in der Provinz Groningen.

Im nordöstlichsten Zipfel der Niederlande betreibt das Unternehmen Green Box Computing ein Rechenzentrum. Der Name kommt erst einmal unbekannt daher. Wenn man ihn aber in die größte Internet-Suchmaschine eingibt – und hier schließt sich bereits der Kreis – landet man über das Suchergebnis auf der offiziellen Website der Google-Rechenzentren.

Jede Menge Strom. Und Wasser.

Assoziativ verbindet man mit den gigantischen Rechenzentren zu Recht erst einmal einen hohen Stromverbrauch. Wird der eigene PC oder das Smartphone aber noch per Luft gekühlt, ist dies in industriellem Maßstab gar nicht möglich. Moderne Rechenzentren und Serverfarmen haben deshalb nicht nur einen ordentlichen Appetit auf Strom, sondern auch immensen Durst nach Wasser.

Trink- und Brauchwasserversorung für die Region Nordost-Groningen

Nachdem sich die Region rund um Eemshaven durch die Ansiedlung mehrerer großer, international tätiger Unternehmen wirtschaftlich entwickelt hatte, wurde 2011 mit dem Bau eines Brauchwassernetzes begonnen. Um die Versorgungssicherheit den aktuellen Bedürfnissen anzupassen wird es derzeit weiter ausgebaut. Ziel ist die Erfüllung der Nachfrage nach Kühl- und Prozesswasser für die dort ansässige Industrie bei gleichzeitiger Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der Gesamtregion Nordost-Groningen.

Industrielle Wasseraufbereitung nach Maß

Der hohe Bedarf an Brauchwasser wird aus Oberflächenwasser gedeckt, damit die Trinkwasserquellen für die Trink-wasserversorgung erhalten bleiben. Rund 40 km südwestlich von Eemshaven wird deshalb eine industrielle Wasseraufbereitungsanlage errichtet, die ausreichend gereinigtes und aufbereitetes Abwasser aus einer bestehenden Kläranlage bereitstellt. Von dort wird das Wasser in das separate Brauchwassernetz eingespeist und bis zu 40 km weit nach Norden verteilt. Neben dem Bau der Wasseraufbereitungsanlage muss auch das Leitungsnetz den veränderten Bedarfen angepasst werden. Abschnittsweise werden die neuen Trink- und Brauchwasserleitungen derzeit verlegt.

 

»Der perfekt durchgetaktete Arbeitsablauf machte schnell klar, warum eine reibungslose Logistikleistung für unseren Auftraggeber so wichtig ist.«Monika Langenbach, Verkaufsgebietsleiterin





 

Schauen Sie sich die hier das Video zu Hintergrund, Planung und Bau an.

 

Anspruchsvolle Logistikleistung

Monika Langenbach, verantwortliche Projektmanagerin seitens Mannesmann Line Pipe, inspizierte die Bauarbeiten in Eemshaven in unmittelbarer Nähe des Google-Rechenzentrums im Dezember 2019. Dabei konnte sie sich vor Ort davon überzeugen, wie die Rohre verschweißt, nachumhüllt, ultraschallgeprüft und grabenlos eingezogen wurden. »Der perfekt durchgetaktete Arbeitsablauf machte schnell klar, warum eine reibungslose Logistikleistung für unseren Auftraggeber so wichtig ist«, erklärt die Verkaufsgebietsleiterin. »Insgesamt reden wir über mehr als 200 Lkw-Ladungen.« Dabei macht vor allem der große Tonnageumfang in Verbindung mit der Just-in-time-Lieferung der jeweils benötigten Rohrpakete das Projekt für alle Beteiligten logistisch sehr anspruchsvoll. Mannesmann Line Pipe erhielt den Auftrag für die Lieferung der HFI-geschweißten Stahlrohre über einen niederländischen Händler, der seinerseits einen Weiterverarbeiter in den Niederlanden mit dem Aufbringen der Innenauskleidung mit Zement beauftragte. In enger Abstimmung mit Mannesmann Line Pipe erfolgt die komplette Transportlogistik. Die letzten Lieferungen stehen derzeit noch aus. »Dank der guten Abstimmung untereinander lief bisher allerdings alles reibungslos«, berichtet Monika Langenbach.

HFI-geschweißte Stahlrohre mit PP- und HDPE-Umhüllung

Insgesamt handelt es sich um knapp 40 km HFI-geschweißter Stahlrohre DN 500 und 600 in der Güte L245N PSL2 nach Norm ISO 3183:2012. Die Rohre wurden für die grabenlosen Bauabschnitte mit PP-Umhüllung und für die Verlegung im offenen Graben mit einer HDPE-Umhüllung versehen. Die Verlegearbeiten haben im September 2019 begonnen und werden sich noch bis Herbst 2020 hinziehen. Die Inbetriebnahme des neuen Netzabschnittes ist für das Frühjahr 2021 geplant. Dann wird auch das Rechenzentrum Eemshaven weiterhin ausreichend und sicher mit Kühlwasser versorgt, damit Google weiter einen »kühlen Kopf« bewahren kann.


Das Google-Rechenzentrum Eemshaven

Das Google-Rechenzentrum in Eemshaven gleicht von außen einem Industriekomplex.
Foto: © Google


Das Google-Rechenzentrum Eemshaven

Das Internet wächst rasant und mit ihm auch die Nachfrage nach Google-Diensten: 3,5 Milliarden beantwortete Suchanfragen pro Tag, Mailing-, Karten- und Streetview-Angebote oder der Betrieb von YouTube – seit Oktober 2006 eine Tochtergesellschaft von Google.

Kein Wunder also, dass der Internetgigant seine Anzahl an Rechenzentren kontinuierlich erweitert. Anfang 2020 waren es 19 Standorte, verteilt über Nord- und Südamerika, Europa und Asien. Eins davon steht seit 2016 in Eemshaven. Dabei war Eemshaven das erste Google-Rechenzentrum weltweit, das ab Tag eins zu 100 % mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Der benötigte Strom kommt aus den Windparks in Delfzijl und Zeeland (Krammer und Bouwdokken) sowie dem Solarpark Sunport Delfzijl. Google gilt inzwischen als weltweit größter Abnehmer von Strom aus erneuerbaren Energien.

Immense Investitionen

Am Standort Eemshaven sind etwa 250 Personen beschäftigt, darunter IT-Experten, Ingenieure, Sicherheitsmitarbeiter, Küchenkräfte und Anlagenmanager. Bis 2016 wurden 600 Mio. Euro investiert, 2018 wurde eine Erweiterung des Campus für 500 Mio. Euro angekündigt, die im Juni 2019 erneut aufgestockt wurde. Darüber hinaus plant Google ein weiteres Rechenzentrum in Agriport, gut 200 Kilometer entfernt am Ijsselmeer gelegen. Damit werden sich die Gesamtinvestitionen von Google in den Niederlanden auf 2,5 Mrd. Euro erhöhen.


Das Google-Rechenzentrum in Eemshaven wird zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben.
Foto: © Google

Bei der Kühlung des Rechenzentrums spielen Wärmetauscher eine wichtige Rolle.
Foto: © Google


Voller Energie: Eemshaven

Eemshaven spielt eine wichtige Rolle in der niederländischen Energieversorgung: Hier befindet sich die Konverterstation für das 80 km lange Seekabel, das das norwegische und niederländische Stromnetz miteinander verbindet.

Eemshaven fungiert darüber hinaus als Basis-Hafen für die Lagerung und Vormontage von Komponenten für Offshore-Windenergieanlagen. Bis heute wurden bereits 16 Offshore-Windparks über Eemshaven errichtet. Für die 316 Anlagen der Windparks Gemini, Veja Mate, Merkur und Deutsche Bucht dient der Hafen außerdem als Wartungs- und Servicestützpunkt. In der Region haben sich große Unternehmen angesiedelt. Dazu gehören z. B. die Reederei Wijnne & Barends Logistics, der Entsorger Bek & Verburg, der Malzproduzent HollandMalt sowie die RWE.


 

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