Interview
Im Team am innovativsten
Unternehmen der Stahlbranche sind traditionell eher männlich geprägt. Salzgitter Mannesmann Line Pipe setzt aber seit Jahren auch auf kompetente und engagierte weibliche Mitarbeiter. Wie man erfolgreich im Unternehmen mitgestaltet, erläutern Valentina Berger und Nadia Schyma im Interview.
Frauen und Stahl – wie passt das für Sie zusammen?
Nadia Schyma: Stahl ist sehr vielseitig – genau wie Frauen auch. Somit passt das perfekt zusammen.
Valentina Berger: Die Stahlbranche ist keine reine Männerdomäne mehr. In vielen Bereichen kommt es aufs »Köpfchen« an.
Im Fokus stehen Qualitätsplanung, Prozesskontrolle, kontinuierliche Verbesserungs- und Innovationsprozesse. Um hier gut zu sein, braucht man die richtige Qualifikation, unabhängig vom Geschlecht.
Was fasziniert Sie an Ihrer Position?
Berger: Ich kann täglich meine technischen Kenntnisse anwenden und meinen Horizont erweitern. Meine Tätigkeit ist sehr vielfältig: von der Bearbeitung technischer Spezifikationen über Kunden- oder Baustellenbesuche bis hin zum Mitwirken in laufenden F&E-Projekten ist alles dabei.
Schyma: Mich fasziniert die Vielseitigkeit der Menschen, die ich durch die internationale Ausrichtung kennenlerne. Jedes Projekt stellt andere Anforderungen – das macht die Arbeit sehr spannend.
Innovation hat Tradition bei Salzgitter Mannesmann Line Pipe. Von welchen Stärken des Unternehmens profitieren Sie am meisten?
Schyma: Hier sehe ich an erster Stelle unsere Herstellerkompetenz und die stetige Verbesserung in diesem Bereich. Im Projektgeschäft ist Kundennähe natürlich sehr wichtig. Nur wer seine Kunden kennt, weiß, wo er sich verbessern muss.
Berger: Im Bereich der Technischen Kundenberatung profitieren wir am meisten von der großen Nähe zu unseren Kunden. So können wir frühzeitig auf Wünsche eingehen und unseren Kunden optimal auf ihre Bedürfnisse hin abgestimmte Produkt- und Servicepakete anbieten.
Wie arbeiten Sie selbst am innovativsten?
Berger: Ich arbeite am liebsten in „bunt gemischten“ Teams. Gemeinsam mit Kunden, erfahrenen und jungen Mitarbeitern lässt es sich für mich am besten arbeiten. Vom Kunden kommen die Anforderungen, junge Mitarbeiter steuern neue Ideen bei und ältere Mitarbeiter bringen ihre große Erfahrung mit ein.
Schyma: Ein starkes und verlässliches Team ist das Wichtigste im Projektgeschäft. Nur wenn alle Bereiche miteinander harmonieren, kann das beste Ergebnis für den Kunden erzielt werden.
2010 ergab sich die Gelegenheit, in die Technische Kundenberatung zu gehen. Für mich die ideale Kombination aus Technik und dem Umgang mit Menschen.Valentina Berger
Wie unterstützt Sie das Unternehmen, damit Sie Ihr volles Potenzial an Leistung und Ideen ausschöpfen können?
Schyma: Durch ein sehr aktives gefördertes Ideenmanagement und durch selbstständiges Handeln und Arbeiten. Salzgitter Mannesmann Line Pipe ist ein sehr attraktiver Arbeitgeber, der stark in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter investiert.
Berger: Durch die Teilnahme an den unterschiedlichsten Workshops, auch konzernweit, bekommen wir die Möglichkeit, uns in vielen Bereichen einzubringen. Je nach Interesse und Zuständigkeiten kann man dann z. B. auch die technische Projektleitung bei F&E-Projekten übernehmen.
Das Projektgeschäft hat mich von Anfang an begeistert und gefordert. Heute arbeite ich als Verkaufsgebietsleiterin für den Mittleren Osten, Libyen und Ägypten.Nadia Schyma
Was war für Sie persönlich die größte Innovation, seitdem Sie für das Unternehmen tätig sind?
Schyma: Dass die Leistung und Initiative der Mitarbeiter stärker gefördert und honoriert wird. Das gesamte Unternehmen hat sich weiterentwickelt, die Produktion hat sich stetig verbessert und ist schneller geworden. Wir können unseren Kunden heute Timings und Lösungen bieten, die vor einigen Jahren noch nicht möglich waren.
Berger: Die Einführung der Zap-Lok®-Verbindung mit all ihren Sonderbearbeitungsschritten. Ich war von den ersten Versuchen an dabei. Jetzt zu sehen, wie wir komplexe Projekte mit aufwendigen Umhüllungsvarianten realisieren, ist toll.
Frau Schyma, Sie sind Mutter einer schulpflichtigen Tochter, Frau Berger, Sie sind 2012 Mutter geworden. Wie bringen Sie Ihre privaten Bedürfnisse mit den beruflichen Anforderungen in Einklang?
Berger: Es erfordert Flexibilität von beiden Seiten, gerade bei meiner Position, die häufig Dienstreisen und kurzfristige Kundentermine mit sich bringt. Die Angebote in Sachen Teilzeit- und Homeoffice-Tätigkeiten sind da sehr hilfreich. Aber auch von meiner Seite ist eine flexible Gestaltung der Kinderbetreuung notwendig.
Schyma: Organisation und Zeitmanagement sind alles! Ich habe mir ein funktionierendes Netzwerk aus Eltern, Tagesmutter und Freunden aufgebaut, und die Schule bietet eine sehr gute Betreuung an. Den Ausgleich zu Beruf und Familie hole ich mir durch regelmäßigen Sport.
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Berger: Wir müssen uns Potenziale durch KVP, TPM und Lean-Management erschließen, um diese für unsere Kunden in innovative Produkte und Services umzusetzen. Schyma: Wir müssen uns den Herausforderungen der Märkte stellen, unsere technischen und organisatorischen Prozesse permanent optimieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen.