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Im Verbund nachhaltig, sicher und ›ausgezeichnet‹ versorgt | Wasserverbundleitung | Ausgabe 14 • Mai 2022 | Line Pipe Global

Line Pipe Global

Ausgabe 14 • Mai 2022

Im Verbund nachhaltig, sicher und ›ausgezeichnet‹ versorgt

Die Region zwischen Main und Rhön zählt zu den trockensten Gegenden Bayerns. Um die Trinkwasserversorgung für die nächstenJahrzehnte zu sichern, entstand eine neue Wasserverbundleitung aus HFI-geschweißten Stahlrohren von Mannesmann Line Pipe. Dafür gab es sogar eine ganz besondere Anerkennung.

Die Trockenperioden auf der sogenannten ›fränkischen Trockenplatte‹ haben sich in den letzten Jahren zunehmend gehäuft und der Klimawandel wird voraussichtlich zu weiteren Extremen führen. Dies stellt die kommunalen Versorgungsunternehmen vor die Herausforderung, die Trinkwasserversorgung für 220.000 Einwohner, die Landwirtschaft sowie für Industrie und Gewerbe langfristig zu sichern.

Dabei dachten die Stadtwerke Schweinfurt als regional beteiligter Projektpartner das Thema Versorgungssicherheit gleich in Richtung Sektorenkopplung und Klimaneutralität weiter: Mit einer eigenen Photovoltaik-Freiflächenanlage wollen sie die gesamte Energieversorgung der Wassersparte mittelfristig auf Grünstrom umstellen. Zudem wird künstliche Intelligenz eingesetzt, um das komplexe, spartenübergreifende System zu steuern und Prognosen für Verbrauch und Erzeugung zu verbessern.

26 km lange Wasserverbundleitung

Um ausreichende Trinkwasserkapazitäten in die Fläche verteilen zu können, begannen 2018 die Planungen für eine kommunal übergreifende Wasserverbundleitung zur Versorgung Unterfrankens.

Projektpartner bei der Umsetzung des Projektes wurden neben den Stadtwerken Schweinfurt der Zweckverband zur Wasserversorgung der Rhön-Maintal-Gruppe, die Stadtwerke Haßfurt sowie der Zweckverband zur Wasserversorgung der Knetzgau-Sand-Wonfurt-Gruppe. Grundlage zur nachhaltigen Versorgung bilden die gut ausgebauten Wassererzeugungskapazitäten der Stadtwerke Schweinfurt, die es erlauben, auch langfristig über 1 Mio. m³ Trinkwasser pro Jahr zu ›exportieren‹. Das Wasser wird aus insgesamt 48 Brunnen entnommen und über eine 26 km lange Leitung in die Region verteilt.

 

»Der Gewinn des STADTWERKE AWARD 2021 für unser klimafreundliches Wasserversorgungskonzept ist für uns eine großartige Bestätigung, die Energiewende in unserer Region weiter voranzutreiben und effektiv zu meistern.«Thomas Kästner, Geschäftsführer der Stadtwerke Schweinfurt GmbH.


Schauen Sie sich hier das Video zur grabenlosen Verlegung der Wasserverbundleitung an.

 

Überzeugende Beratungsleistungen Stephan Maier und Kerstin Becker waren die zuständigen Projektleiter seitens Mannesmann Line Pipe für das Bauvorhaben. Stephan Maier erinnert sich: »Glücklicherweise hatten wir im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens die Möglichkeit, den Verantwortlichen auf Auftraggeberseite unsere Expertise aus zahlreichen Trinkwasserprojekten darzustellen und unsere positiven Erfahrungen in Bezug auf Dauer, Aufwand und Kosten mit der Verlegung im Pflugverfahren mit einzubringen«.

Neben der technischen Expertise spielten aber auch die Einhaltung von Lieferterminen, durchdachte Logistikdienstleistungen und die Beschaffung benötigter Rohrbögen bei der Auftragsvergabe eine wichtige Rolle.

Mannesmann Line Pipe lieferte daraufhin ab Mai 2020 ca. 1.650 HFI-geschweißte Stahlrohre in vier verschiedenen Durchmessern von DN 200 bis DN 400 in Einzelrohrlängen von bis zu 16  m. Diese wurden innen mit Portlandzement und außen mit einer PE-Umhüllung in 5 mm Schichtdicke versehen. »Die Lieferungen organisierten wir bedarfsgerecht auf die von uns zuvor begutachteten und für geeignet befundenen Lagerplätze«, erläutert Stephan Maier.


Umweltschonende Verlegung ohne Bodenaushub

Um die Eingriffe in die sensiblen flussnahen Ökosysteme das Mains so gering wie möglich zu halten, wurde die Leitung im Herbst und Winter 2020/2021 verlegt. Ein Großteil der Strecke im von Mannesmann Line Pipe empfohlenen Pflugverfahren. Das Unternehmen IFK aus Salzburg verlegte den Leitungsstrang 1,5 m tief in die Erde und deckte die Leitung im gleichen Arbeitsgang direkt mit dem aufgepflügten Bodenmaterial wieder zu.

Ausgezeichneter Projekterfolg

Auch bei den Verlegearbeiten war Stephan Maier weiter beratend vor Ort. »Obwohl wir es mit Ansprechpartnern von vier kommunalen Versorgern, vier Verlegeunternehmen und einem Bauingenieurbüro zu tun hatten, haben wir von Anfang an gemeinsam ›an einem Strang‹ gezogen und das Projekt von der Planung bis hin zur Fertigstellung termin- und kostengerecht zum Erfolg geführt.«

Das Ergebnis überzeugte nicht nur vor Ort. Die neue interkommunale Wasserverbundleitung als Teil ihrer Bewerbung für den ›Stadtwerke Award 2021‹ überzeugte auch die Jury des Wettbewerbs: Platz eins für die Stadtwerke Schweinfurt für ihre Einreichung ›Klimaneutrale Wasserversorgung in Mainfranken‹.

Die Preisverleihung fand am 7. und 8. September 2021 statt. Herzlichen Glückwunsch dazu auch von Mannesmann Line Pipe.

 

Die Verlegung der Leitung wurde größtenteils im grabenlosen Pflugverfahren durch das Unternehmen IFK ausgeführt.
Foto: © IFK, Oliver Heinl


  Rohrverlegung im Pflugverfahren

Im Pflugverfahren können Rohre mit einem Durchmesser von DN 40 bis DN 600 bis zu einer Tiefe von 2,5 m in Bodenklassen von 2 bis 5 verlegt werden.

Die Vorteile im Überblick

  • 20-mal schneller als ein Bagger
  • Kostenersparnis gegenüber konventioneller Verlegung bis zu 40 %
  • Schonung der Umwelt
  • Reduzierung von Baugruben, Aushub, Bodentransporten und Flurschäden
  • Kaum Belästigung der Anrainer

Foto: © IFK, Oliver Heinl


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