Warning: Undefined variable $browser in /html/site/assets/cache/FileCompiler/site/templates/inc_functions.inc on line 801

Deprecated: setcookie(): Passing null to parameter #2 ($value) of type string is deprecated in /html/site/assets/cache/FileCompiler/site/templates/inc_functions.inc on line 801
Erdgasleitung Luganer See | Ausgabe 15 • Januar 2024 | Line Pipe Global

Line Pipe Global

Ausgabe 15 • Januar 2024

Abkürzung durch den See

Um die Versorgungssicherheit zwischen der Region Lugano und dem Mendrisiotto im Süden der Schweiz zu erhöhen, baute das Tessiner Versorgungsunternehmen Aziende Industriali di Lugano (AIL) SA eine neue Erdgasleitung. Der kürzeste, schnellste und wirtschaftlichste Weg führte dabei durch den Luganer See – mit HFI-geschweißten Stahlrohren von Mannesmann Line Pipe.

Der Bau der Pipeline zum See wurde wie geplant in 20 Monaten abgeschlossen. Die Planung dauerte paradoxerweise zweieinhalbmal so lang.«Andrea Quadri, Projektleiter AIL SA

Teamarbeit mit der Indufer AG
In routinierter Zusammenarbeit lieferte Mannesmann Line Pipe über den langjährigen Vertriebspartner, die Schweizer Indufer AG, rund 380 HFI-geschweißte Stahlrohre mit einem Außendurchmesser von 323,9 mm und dreilagiger PE-Umhüllung. Die Anlieferungen der 16 Meter langen Stahlrohre erfolgten als vom Kanton Tessin genehmigte Sondertransporte per Lkw. Aus Platzgründen konnten diese nur etappenweise entsprechend dem Baufortschritt vollzogen werden.

Die neue 6,1 km lange Erdgas-Seeleitung verbindet die Gemeinden Bissone im Norden und Capolago im Süden des Luganer Sees.
    Durch die engen topografischen Verhältnisse und zur Vermeidung von Verkehrsbehinderungen entschieden sich die Projektverantwortlichen für eine Verbindung durch den See. Im Vergleich zur Verlegung an Land wurden aufwendige Aushubarbeiten und umweltbelastende Materialtransporte vermieden. Das spiegelte sich auch bei den Kosten wider: Die geschätzten Einsparungen lagen bei ca. 30 %.
    
Einhaltung verschiedener Natur- und Umweltstandards
Die Gesamtleitung der Arbeiten erforderte eine umfassende Koordination, insbesondere hinsichtlich der Gewässer- und Bodenschutzverordnungen sowie der Umweltauflagen zum Schutz von Tieren und Pflanzen. Ein Spezialist wurde deshalb mit der Überwachung und Einhaltung aller Vorschriften beauftragt.

 

...

Schauen Sie sich das Video der Josef Muff AG von der Verlegung an.



Die Verlegung im Uferbereich von Capolago erforderte von allen Beteiligten viel Fingerspitzengefühl. Foto: © Marketing Weiss+Appetito Gruppe

Die Verlegung im Uferbereich von Capolago erforderte von allen Beteiligten viel Fingerspitzengefühl. Foto: © Marketing Weiss+Appetito Gruppe


Verschweißungen zu Wasser und zu Lande
Auf einem eigens errichteten Schweißstand wurden die Rohre an Land zunächst zu 96 m langen Strängen verschweißt. Auf einer Einwasserungsbahn erfolgte anschließend die weitere Verschweißung zu Strängen von je 288 m Länge. Um ein unkontrolliertes Absinken zu vermeiden, wurden entsprechend dimensionierte Schwimmkörper an den Leitungssträngen angebracht.

Herausforderung Uferbereich
Die größte Herausforderung aber war der sehr unebene, zerklüftete Uferbereich von Capolago. Hier wurde ein ca. 5 t schweres Rohr entsprechend dem Uferprofil an Land kalt vorgeformt und an einen 350 m langen, schwimmenden Rohrstrang geschweißt. Dabei war eine minutiöse Abstimmung zwischen Kranführer, Schweißern und dem Montageteam auf dem Schwimmponton gefragt. Anschließend erfolgte die Einbettung in den vorbereiteten Ufergraben. Um die Rohre hier vor mechanischen Beschädigungen zu schützen, waren die Stahlrohre zusätzlich mit einer FZM-Ummantellung versehen worden. Die Nachisolation der Schweißnähte erfolgte mit Korrosionsschutzband und Zementbinde.

 

Die neue Erdgas-Niederdruckleitung führt durch den Luganer See und versorgt den südlichsten Teil der Schweiz.

Die neue Erdgas-Niederdruckleitung führt durch den Luganer See und versorgt den südlichsten Teil der Schweiz.


Die an Land zusammengeschweißten Rohrstränge wurden einer Druckprüfung mit 7,5 bar unterzogen.

Die an Land zusammengeschweißten Rohrstränge wurden einer Druckprüfung mit 7,5 bar unterzogen.

GPS-Positionierung im See
Auf dem Montageponton wurden die weiteren Rohrstränge dann zu einem Endlosstrang zusammengeschweißt, gemäß ISO 9606-1 geprüft, einer Röntgenprüfung unterzogen und dann in den See verschoben. Die Positionierung erfolgte per GPS, um die Lage in 70 bis 80 Meter Wassertiefe genau bestimmen zu können. Im Laufe der Zeit wird die Pipeline auf dem Seegrund in die Schlammdecke einsinken.

Netzredundanz erhöht VersorgungssicherheitMit der Inbetriebnahme der 4,9-bar-Seeleitung im Dezember 2022 wurde das bestehende Versorgungsnetz in der Region maßgeblich verstärkt. Zugleich ergibt sich nun auch eine Netzredundanz, die im Fall von Wartungsarbeiten oder Störungen zukünftig auch Lieferengpässe vermeidet und die Versorgungssicherheit in der gesamten Region erhöht.
    Dass alles so reibungslos und schnell verlief, lag an der perfekten Abstimmung aller Beteiligten untereinander – und sicher auch an der Abkürzung durch den See.


Diese Website verwendet Cookies für Komfort- und Statistikzwecke. Wenn Sie fortfahren, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.