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Versorgungssicherheit | Ausgabe 15 • Januar 2024 | Line Pipe Global

Line Pipe Global

Ausgabe 15 • Januar 2024

Energischer Einsatz für Deutschland und Europa

Die zuverlässige Versorgung mit Energie ist eine der wesentlichen Grundlagen für wirtschaftliches Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. HFI-geschweißte Stahlrohre von Mannesmann Line Pipe tragen elementar zur Versorgungssicherheit bei: von der Energieerschließung über die effiziente Verteilung und Anwendung bis hin zur sicheren Speicherung.

Die Eskalation des Ukraine-Krieges im Februar 2022 rückte die Bedeutung der Aspekte Versorgungssicherheit und kritische Infrastruktur schlagartig ins weltweite Rampenlicht.
    Die beschlossenen Sanktionen der EU gegenüber Russland führten im Laufe des Jahres 2022 zum Importstopp für russisches Erdöl, Gas und Kohle. Der Gaspreis im Gasgroßhandel schnellte in die Höhe. Gas war plötzlich etwa viermal so teuer wie zuvor.
    Wie dramatisch sich dies auswirkte, zeigt sich am Beispiel des Energieunternehmens Uniper: Der Konzern musste die Lieferverpflichtungen gegenüber seinen rund 1.000 Großkunden einhalten und geriet an den Rand einer Insolvenz. Durch ein Rettungspaket übernahm die Bundesregierung im Rahmen einer 8 Mrd. Euro umfassenden Kapitalerhöhung Ende 2022 insgesamt 99 Prozent an Uniper.
    Neben Gas stiegen auch die Kosten für Öl und Strom. Die Auswirkungen auf Privathaushalte und Wirtschaft wirken aktuell noch deutlich nach.

Kurzfristige Sicherungsmaßnahmen
Um die Lieferausfälle aus Russland zu kompensieren, wurde einerseits mehr Gas aus EU-Staaten importiert. Darüber hinaus konnte durch das von der Bundesregierung beschlossene »LNG-Beschleunigungsgesetz« bereits im Sommer 2022 mit dem Bau von Gasleitungen und Infrastruktur für Flüssiggasterminals begonnen werden.
    Einen nicht unwesentlichen Anteil daran hatten auch HFI-geschweißte Stahlrohre von Mannesmann Line Pipe. »Wir waren glücklicherweise in der Lage, die extrem kurzfristigen Anfragen für die LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel zu bedienen«, sagt Verkaufsleiter Konrad Thannbichler. »Allerdings hatten die Lieferungen für den Aufbau dieser brandeiligen Infrastruktur zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa für uns natürlich höchste Priorität.«
    Bereits Anfang 2023 konnte die schwimmende Speicher- und Regasifi-zierungseinheit (FSRU) in Wilhelmsha-ven im Rekordtempo in Betrieb gehen. Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck zeigte sich hochzufrieden: »Das Beispiel Wilhelmshaven zeigt: Deutschland kann schnell sein und mit hoher Entschlossenheit Infrastrukturprojekte voranbringen, wenn Bund und Länder und die Projektbeteiligten an einem Strang ziehen.«
    Die Inbetriebnahme in Brunsbüttel folgte nur kurze Zeit später. Mit Stade und Wilhelmshaven II befinden sich aktuell zwei weitere LNG-Terminals
im Bau.

Das Beispiel Wilhelmshaven zeigt: Deutschland kann schnell sein und mit hoher Entschlossenheit Infrastrukturprojekte voranbringen, wenn Bund und Länder und die Projektbeteiligten an einem Strang ziehen.Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz
Foto: © BMWK /Dominik Butzmann

Foto: © BMWK /Dominik Butzmann


Auch in den Niederlanden wird der Ausbau von Fernwärmenetzen vorangetrieben. Für das Projekt

Auch in den Niederlanden wird der Ausbau von Fernwärmenetzen vorangetrieben. Für das Projekt "WarmtelinQ" lieferte Mannesmann Line Pipe 600 Tonnen HFI-geschweißter Stahlrohre.
Foto: © WarmtelinQ, Vincent Basler

Gasspeicher als Sicherheitsindikator
Das gesamte Fassungsvermögen an deutschen Gasspeichern liegt bei knapp 25 Milliarden Kubikmetern Gas. Das entspricht in etwa 28 Prozent des deutschen Jahresverbrauchs. Der Anteil der deutschen Gasspeicher an den Gasspeicher-Kapazitäten der Europäischen Union beträgt wiederum rund 25 %, was ihre Bedeutung für die Versorgungssicherheit auf europäischer Ebene eindrucksvoll unterstreicht.
    Die kontinuierliche Überwachung der Füllstände obliegt der Bundesnetzagentur. Das Erreichen der vorgeschriebenen Füllstände zu den Stichtagen 1. Oktober und 1. November sorgte im Winter 2022/23 für Vertrauen in die Versorgungssicherheit in Deutschland.

Kurzfristige Versorgungssicherheit vs. mittelfristige Energiewende
Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit rückte die durch den Klimawandel erforderliche Energiewende und den damit verbundenen Transformationsprozess für Erzeugung, Verteilung und Speicherung einerseits aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Andererseits verdeutlicht die Problematik aber auch die Notwendigkeit, mittel- und langfristig unabhängiger von Energielieferungen aus geopolitisch instabilen Regionen zu werden. Lösungen liegen hier auch in der Nutzung alternativer und umweltverträglicher Energieträger, wie grüner Wasserstoff und Ammoniak. Gas und Öl können beim Heizen z. B. gut durch Wärmepumpen, Solarthermie sowie Nah- und Fernwärme substituiert werden.



HFI-geschweißte Stahlrohre – in allen Bereichen gefragt
Mannesmann Line Pipe verfügt sowohl im Bereich der Energieerschließung als auch für den Aufbau erforderlicher Infra-strukturen zur Energieverteilung und -speicherung über Produkte und Lösungen nach höchsten internationalen Sicherheitsstandards. Konrad Thannbichler: »Mit unserem breiten Portfolio HFI-geschweißter Stahlrohre bieten wir für alle Bereiche der Energiewirtschaft qualitativ hochwertige, nachhaltige und ökonomische Produkte.« Dazu gehören neben der Anwendung für Öl- und Gas auch LNG, Wasserstoff und Ammoniak sowie Stahlrohre für On- und Offshore-Windkraftanlagen. »Darüber hinaus bieten wir bereits seit Jahrzehnten auch Systemlösungen für die Fernwärmeversorgung an.« Beste Beispiele dafür sind die Projekte »WarmtelinQ« und »Warmtenetwerk Antwerpen Noord« in den Niederlanden und Belgien

Fernwärme sorgt für Sicherheit
Laut Fernwärme-Fachverband AGFW werden derzeit etwa sechs Millionen der rund 43 Millionen Wohnungen in Deutschland mit Fernwärme beheizt. Die Branche sieht Potenzial, diese Zahl auf 18 bis 20 Millionen zu erhöhen. Der Clou daran: In Fernwärme-Infrastrukturen können verschiedene erneuerbare Quellen und Technologien, wie Großwärmepumpen, Geothermie, Solarthermie, Biomasse und Abwärme aus Industrie oder Rechenzentren, integriert werden.
    Nach Prognosen des Fernwärme-Fachverbandes AGFW könnte dies die Klimaneutralität der Wärmenetze bis 2045 ermöglichen. Gleichzeitig würde dies die Abhängigkeit von politisch instabilen Regionen verringern und die Versorgungssicherheit sowie die Nutzerakzeptanz im Rahmen der Dekarbonisierung des Wärmesektors deutlich erhöhen.


Die FSRU Höegh Esperanza ist dauerhaft an einem Anlander im Wilhelmshavener Hafen festgemacht. Sie entlädt die LNG-Ladungen der ankommenden LNG-Tanker, die an der Steuerbordseite der FSRU festgemacht sind.
Foto: © NPorts, Andreas Burmann

Die FSRU Höegh Esperanza ist dauerhaft an einem Anlander im Wilhelmshavener Hafen festgemacht. Sie entlädt die LNG-Ladungen der ankommenden LNG-Tanker, die an der Steuerbordseite der FSRU festgemacht sind. Foto: © NPorts, Andreas Burmann


Salzgitter AG setzt auf grünen Wasserstoff
Uniper und die Salzgitter AG haben im Februar 2022 eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel unterschrieben, das SALCOS-Projekt in Salzgitter zur Produktion von klimafreundlichem Stahl mit grünem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Bedingungen durch Uniper zu versorgen. Grundlage dafür bildet das Projekt »Green Wilhelmshaven«. Dabei soll sowohl ein Ammoniak-Importterminal als auch eine 1-GW-Elektrolyseanlage für die Wasserstoffproduktion bis Ende des Jahrzehnts gebaut werden. Der Elektrolyseur könnte laut Uniper in Kombination mit dem Importterminal rund 300.000 Tonnen grünen Wasserstoff liefern.
    Was jetzt noch nach Zukunft klingt, muss bald aber schon der Normalfall werden, wenn die ehrgeizigen Ziele zur Dekarbonisierung der Industrie erreicht werden sollen.

Dringend benötigt: Markthochlauf für grünen Wasserstoff
Denn der Bedarf an grünem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten, wie Ammoniak, Methanol und Sustainable Aviation Fuels (e-SAF), ist gigantisch. Die Nationale Wasserstoffstrategie geht von einem jährlichen Wasserstoffbedarf im Jahr 2030 von insgesamt 90 bis 110 Terawattstunden (TWh) aus. Deshalb wird Deutschland auf Importe angewiesen sein. Um einen Markthochlauf in Gang zu bringen, wurde mit der HINT.CO der weltweit erste Wasserstoffhändler mit Sitz in Leipzig gegründet. Das Unternehmen der gemeinnützigen H2Global Stiftung soll Angebot und Nachfrage von im Ausland produzierter grüner Energie ankurbeln: Dazu werden über Bieterverfahren Wasserstoffderivate zum geringstmöglichen Preis mit Zehnjahresverträgen eingekauft, die auf der Bedarfsseite durch kurzfristige Verträge abverkauft werden. Dadurch sollen für Unternehmen die Investitionen in erneuerbare Energien angereizt werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stellt bis zu 4,4 Milliarden Euro an Sicherheiten für neue Bieterrunden mit Laufzeiten bis zum Jahr 2036 zur Verfügung.

Maßnahmen zeigen Wirkung
Alles in allem scheinen die kurzfristigen Maßnahmen und die mittel- und langfristigen Alternativen bei der Wahl der Energieträger die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa zu stärken. »Mit unseren HFI-geschweißten Stahlrohren made by Mannesmann tragen wir jetzt und in Zukunft unser Möglichstes bei«, so Konrad Thannbichler abschließend.

Mit unserem breiten Portfolio HFI-geschweißter Stahlrohre bieten wir für alle Bereiche der Energiewirtschaft qualitativ hochwertige, nachhaltige und ökonomische Produkte.«Konrad Thannbichler, Verkaufsleiter Mannesmann Line Pipe

Versorgungssicherheit

Die jederzeitige Verfügbarkeit von Energie ist weltweit für alle Wirtschaftsteilnehmer unentbehrlich. Versorgungssicherheit hat weitreichende ökonomische, ökologische, soziale und geopolitische Bedeutung.

Initialzündung Ölkrise 1973
Der Begriff der Energieversorgungssicherheit geht auf die erste Ölkrise ab Oktober 1973 zurück. Die Organisation der arabischen Erdöl exportierenden Staaten (OAPEC) drosselte damals die Erdölförderung um 5 %, was zu einer drastischen Erhöhung der Ölpreise und teils zu schweren Rezessionen in den westlichen Industrieländern führte. Zahlreiche Staaten legten daraufhin strategische Ölreserven an oder bauten diese massiv aus.
    Die Ölreserve in Deutschland wird vom Erdölbevorratungsverband (EBV) organisiert und überwacht und deckt den Verbrauch von 90 Tagen.   

Stabilisierung durch Teilverkäufe    
Teilverkäufe erfolgten in Deutschland während des Golfkrieges 1991, nach der Katastrophe durch den Hurrikan Katrina in den USA (2005), wegen des Ausfalls Libyens als Erdölexportnation 2011 sowie 2018, als der Rheinpegel so stark sank, dass Schiffe nicht mehr voll beladen werden konnten. Zuletzt wurden Ölreserven in Höhe von 60 Millionen Barrel nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine freigegeben.

Überwachung der Gasversorgung
Ein Viertel der Primärenergieversorgung in Deutschland wird durch Erdgas abgedeckt. Seit dem 23. Juni 2022 befinden wir uns in der »Alarmstufe« des »Notfallplans Gas« in Deutschland.

Dieser Notfallplan kennt drei Eskalationsstufen – die Frühwarnstufe, die Alarmstufe und die Notfallstufe. Das Eintreten der einzelnen Krisenstufen ist abhängig vom Schweregrad der Störung, den erwarteten ökonomischen und technischen Auswirkungen und der Dringlichkeit der Störungsbeseitigung auf nationaler Ebene. Überwacht, analysiert und bewertet wird die Gasversorgungslage durch die Bundesnetzagentur, einer Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundeswirtschaftsministeriums.

Regulierung der Gasspeicher
Im Jahresverlauf 2022 wurde die Regulierung der Gasspeicher in Deutschland mehrmals angepasst. So wurden insbesondere klare Füllstandsvorgaben eingeführt, um die Vor-sorge für den Winter zu erhöhen. Zum Stichtag 1. Oktober müssen die Speicher zu 85 % und am 1. November zu 95 % gefüllt sein. Dies war laut Bundesnetzagentur ein ganz wesentlicher Baustein dafür, dass im Winter 2022/2023 eine Gasmangellage vermieden werden konnte.

Höchstspannungsnetz- und Stromnetzausbau
Zusätzlich übernimmt die Bundesnetzagentur Aufgaben im Bereich der Planungs- und Genehmigungsverfahren im deutschen Höchstspannungsnetz sowie bei der Durchführung von Planfeststellungsverfahren für länder- und grenzüberschreitende Stromnetzausbauvorhaben.


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