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Tembikai Offshore-Gasleitung Malaysia | Zap-Lok™-Offshoreverlegung in neuer Dimension | Projekte | Ausgabe 13 • August 2020 | Line Pipe Global

Line Pipe Global

Ausgabe 13 • August 2020

Tembikai Offshore-Gasleitung Malaysia

Zap-Lok™-Offshoreverlegung in neuer Dimension

Das Zap-Lok™-Offshore-Verfahren verspricht enorme Zeit- und Kosteneinsparungen gegenüber der Pipeline-Verlegung im konventionellen Schweißverfahren. In Malaysia wurde das Verfahren nun weltweit erstmals mit einer Rohrwanddicke von 17,5 mm angewendet. Die Qualität der HFI-geschweißten Stahlrohre und die Ergebnisse sprechen dabei für sich.

Das Tembikai-Öl- und Gasfeld liegt rund 150 km vor der Ostküste der malaiischen Halbinsel. Es befindet sich unter 70 m tiefen Gewässern und ist ein sogenanntes marginales Öl- und Gasfeld, das vom staatlichen malaiischen Energieunternehmen Petronas Carigali erschlossen wird. Die Ölförderung begann bereits im Oktober 2015, das Gasentwicklungsprojekt wurde 2018 gestartet. Die Gasförderung soll im Laufe des Jahres 2020 durch Vestigo Petroleum, eine Tochtergesellschaft von Petronas Carigali, beginnen.

Anbindung über 60 km lange Offshore-Pipeline

Um das Feld zu erschließen, sollte es über eine 60 km lange Pipeline an eine bereits 2018/2019 installierte Bohrplattform angeschlossen werden. Um die umfangreichen Maßnahmen zu planen und umzusetzen, erhielten das malaiische Unternehmen Alam Maritim Resources Berhad und das schottische Verlegeunternehmen Cortez Subsea Ltd. im April 2019 den Auftrag für das Engineering, die Beschaffung, den Bau, die Installation und Vorinbetriebnahme der neuen Pipeline.

Aktivierung bester Verbindungen

Cortez Subsea versuchte bereits seit einigen Jahren, das Zap-Lok™-Verfahren in Malaysia zu vermarkten. Alam Maritim Resources Berhad verfügte über langjährige Kontakte vor Ort und war sehr daran interessiert, die Pipeline im wirtschaftlich günstigen Zap-Lok™-Verfahren auszuführen. Für dieses Projekt ergab sich bei den Berechnungen zur Pipeline-Dimensionierung allerdings eine besondere Herausforderung: Ein Außendurchmesser von 323,9 mm erforderte eine Wanddicke von 17,5 mm. Eine Abmessung, die noch nie im Zap-Lok™-Verfahren realisiert wurde. Höchste Priorität hatte deshalb zunächst der intensive Informationsaustausch auf kurzen Wegen zwischen Kunden, Endkunden und den Know-how-Trägern bei Cortez Subsea, NOV-Tuboscope und Mannesmann Line Pipe. Nils Schmidt, zuständiger Verkaufsgebietsleiter auf Mannesmann Line Pipe Seite: »Die Eignung der Zap-Lok™-Verbindung im Offshore-Einsatz unter hohen Sicherheitsstandards konnten wir bereits vor einigen Jahren erproben und nachweisen. Nach internen Beratungen waren wir uns sicher, dass wir die Zertifizierung auch für diese neue Dimension schaffen würden«.

 

»Nach internen Beratungen waren wir uns sicher, dass wir die Zertifizierung auch für diese neue Dimension schaffen würden.«Nils Schmidt, Verkaufsgebietsleiter



Mitarbeiter überwachen die Installationsarbeiten der Pipeline im Kontrollraum auf der »Timas 1201«.


 

»Alles in allem konnten rund 30 % Kosten bei der Verlegung gegenüber dem Verfahren mit konventioneller Verschweißung gespart werden.«Alasdair Cowie, CEO Cortez Subsea Ltd.

 

Vollstes Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten

Mit der angestrebten Rohrwanddicke von 17,5 mm handelte es sich somit für alle Beteiligten um »Zap-Lok™-Neuland«. Zunächst erforderte die neue Wanddicke eine brandneue Anlage, die von NOV Tuboscope kurzfristig aus den USA zum Mannesmann Line Pipe Standort in Hamm geliefert wurde. Doch nicht nur das: Aufgrund des sehr ambitionierten Zeitplans war von Anfang an klar, dass sowohl die Rohre für die Tests und Qualifizierung beim Endkunden, als auch die Rohre für den eigentlichen Kundenauftrag in einer Charge gefertigt werden mussten. Nils Schmidt: »Wir sind damit ins volle Risiko gegangen. Wir waren uns allerdings ganz sicher, dass sich das prognostizierte Materialverhalten der neuen Wanddicke auch in der Praxis bestätigen würde.«

Fertigung der neuen Zap-Lok™-Verbindungen

Innerhalb weniger Tage wurden zunächst die für die Qualifizierung vorgesehenen Rohrverbindungen auf der neuen Anlage gefertigt. Dazu wurde jeweils ein Rohrende zur Muffe aufgeweitet und die gegenüberliegende Seite wurde mit einer entsprechenden Nut und Fase versehen. »Die Belastungsergebnisse sprachen sofort für sich«, zeigt sich Abdulla Kocatürk von NOV Tubsocope auch im Nachhinein noch immer sehr begeistert. »Jetzt mussten wir die internen Ergebnisse nur noch verifizieren lassen.«

Umfangreiche Qualitätsprüfungen

Die gefertigten Testverbindungen wurden deshalb schnellstmöglich im Salzgitter Mannesmann Forschungszentrum in Duisburg sowie an der RWTH in Aachen in umfangreichen Tests auf ihre Druckbeständigkeit geprüft. Gespannt wartete eine 15-köpfige Delegation aus Kunden und Endkunden auf die Ergebnisse. Die erreichten Berstdrücke überstiegen dabei wesentlich die Anforderungen der Kundenspezifikation. Technisch gab es somit keinerlei Vorbehalte mehr.


Arbeitsteilige Weiterverarbeitung

Um das enge Zeitfenster für die Lieferung nach Fernost einhalten zu können, erfolgte die anschließende Kunststoffummantelung im Drei-Lagen-Verfahren mit HDPP-Umhüllung arbeitsteilig an den Standorten Siegen und Hamm. Zwischen August und November 2019 ging die Reise zunächst per Zug und Lkw von Hamm und Siegen nach Brake und von dort per Schiff weiter nach Malaysia.

Verlegung mit der Timas 1201

Zur Verlegung der Pipeline kam mit der »Timas 1201« ein bestens geeignetes Mehrzweck-Schwerlast- und Pipeline-Verlege-Schiff zum Einsatz. Bevor die Verlegearbeiten beginnen konnten, wurde zunächst die benötigte Technik zur Herstellung der schweißlosen Zap-Lok™-Rohrverbindungen an Bord installiert.

 

Die brandneue Anlage zur Herstellung der Zap-Lok™-Verbindungen wurde von NOV Tuboscope kurzfristig aus den USA zum Mannesmann Line Pipe Standort in Hamm geliefert.


Hightech-Einsatz auch unter Wasser

Durch den Einsatz hochmoderner Unterwasserkameras konnte bei der Installation der Pipeline auf Taucher verzichtet werden. Die Anwendung ermöglichte hochpräzise Messungen unter Wasser mit einer Genauigkeit von +/-1 mm. Dies sorgte für höchste Präzision und Geschwindigkeit bei Pipelinekreuzungen, Anbindungen und Vermessungsarbeiten. Die dabei generierten Daten wurden zusätzlich dazu verwendet, eine 3-D-Visualisierung der fertigen Leitung zu erstellen. Diese wird u.  a. als Grundlage für zukünftige Inspektionen dienen.

 

Enorme Kosteneinsparungen

Die Installation der Pipeline mit insgesamt 5.100 Zap-Lok™-Verbindungen konnte binnen 20 Tagen bei einer durchschnittlichen Verlegerate von 4,7 km in 24 Stunden abgeschlossen werden. Alasdair Cowie von Cortez Subsea bringt es auf den Punkt: »Das Vertrauen aller Beteiligten untereinander hat das Projekt zum vollen Erfolg gemacht. Alles in allem konnten rund 30 % Kosten bei der Verlegung gegenüber dem Verfahren mit konventioneller Verschweißung gespart werden.«





Die am Mannesmann Line Pipe Standort Hamm gefertigten Rohre wurden mit einer speziellen Nut und Fase versehen.

Die am Mannesmann Line Pipe Standort Hamm gefertigten Rohre wurden mit einer speziellen Nut und Fase versehen.


Das Zap-Lok™-Projektteam in Hamm begutachtet gemeinsam die ersten Ergebnisse der Drei-Lagen-Kunststoffumhüllung.

Das Zap-Lok™-Projektteam in Hamm begutachtet gemeinsam die ersten Ergebnisse der Drei-Lagen-Kunststoffumhüllung.


 

  Das Zap-Lok™-Verlegeverfahren

Bei der Verlegung der Pipeline kam die von NOV-Tuboscope entwickelte und patentierte Zap-Lok™-Verbindung zum Einsatz. Das System ermöglicht ein schweißfreies, halbautonomes Verlegeverfahren und besticht gleich durch mehrere Vorteile:

Geprüfte Sicherheit

Die Zap-Lok™-Technologie ist mit über 7.000 km verlegten Pipelines bei über 70.000 unbeanstandeten Verbindungen erprobt und sicher. Die mechanische Alternative führt zu höherer Arbeitssicherheit, die frei von Schweißen und Röntgen ist.

Schnelligkeit

Mit dem schweißlosen Zap-Lok™-Verfahren können ca. 3,5 bis 5 km Pipeline in 24 Stunden verlegt werden. Das ist etwa dreieinhalb mal so schnell wie im konventionellen Verfahren.

Günstiger

Das Verfahren verringert nicht nur die Schiffscharter, sondern senkt auch die Arbeitskosten enorm. Mit Zap-Lok™ sind Kosteneinsparungen von bis zu 40 % gegenüber konventionellen Schweißverfahren möglich.

Das Verfahren eignet sich besonders für seichte Gewässer und für Wassertiefen von bis zu 90 Metern. Die Rohrdurchmesser reichen bis zu 406,4 mm und aktuell bis zu 17,5 mm Wanddicke. Die HFI-geschweißten Rohre von Mannesmann Line Pipe können dabei je nach Kundenvorgabe und Spezifikationsanforderungen mit verschiedenen Umhüllungen und Innenbeschichtungen versehen werden. Individuelle Lösungen gehören auch in diesem Produktsegement zum Standard.


 

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