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Erdgas-Hochdruckleitung Niederösterreich | Minimaler Eingriff ins Ökosystem | Projekte | Ausgabe 12 • April 2019 | Line Pipe Global

Line Pipe Global

Ausgabe 12 • April 2019

Erdgas-Hochdruckleitung Niederösterreich

Minimaler Eingriff ins Ökosystem

Um das Burgenland ausreichend mit Erdgas beliefern zu können, verlegte die Netz Niederösterreich GmbH eine neue Erdgashochdruckleitung. Für die anspruchsvolle Verlegung in Natur- und Wasserschutzgebieten lieferte Mannesmann Line Pipe HFI-geschweißte Stahlrohre mit Faserzementumhüllung nach individueller Kundenvorgabe.

Die neue Erdgashochdruckleitung Südost von Velm nach Mannersdorf ersetzt eine unterdimensionierte DN150-Leitung und soll den steigenden Erdgasverbrauch im nördlichen Burgenland decken.  

Rücksichtnahme auf Natur- und Wasserschutz

»Es handelte sich um eine sehr anspruchsvolle Trasse, weil wir dabei mit etlichen Fluss-, ÖBB-, Straßen- und Leitungsquerungen konfrontiert waren«, erläutert Diplom-Ingenieur Richard Karlberger, Netz Engineering Gas, der Netz Niederösterreich GmbH und fügt hinzu: »Zudem musste die Mitterndorfer Senke – eines der größten Grundwasservorkommen Europas – gequert werden«. Die Ingenieure hatten es dabei vor allem mit besonders schwierigen Bodenverhältnissen zu tun: Das Grundwasserniveau lag zum Teil weniger als 20 cm unter der Erdoberfläche, es fanden sich nicht tragfähige Böden und mächtige Torfschichten.

Herausfordernde Bedingungen

Die zahlreichen Naturschutzauflagen erforderten dabei die Verlegung eines großen Teils der Leitung im Horizontalspülbohrverfahren. Projektleiter Richard Karlberger: »Damit haben wir an sich schon jahrelange Erfahrung. Die Herausforderung bei diesem Projekt lag jedoch darin, dass wir einen Streckenabschnitt von insgesamt sechs Kilometern im HDD-Verfahren verlegen mussten.«

Überzeugender Systemgedanke

Thorsten Schmidt war der zuständige Projektverantwortliche seitens Mannesmann Line Pipe: »Glücklicherweise hatten wir die Möglichkeit, dem Verantwortlichen der Netz Niederösterreich unsere Expertise aus zahlreichen HDD-Verlegungen zu präsentieren und unsere Erfahrungen in das anspruchsvolle Projekt mit einzubringen«.
2017 wurde ein Teststück von rund 1.000 m Länge verlegt. Das Ergebnis aus der wirtschaftlicheren FZM-S-Umhüllung gegenüber GfK und die Kombination mit der anwenderfreundlichen MAPUR®-Gießharz-Nachumhüllung alsSystemlösung überzeugte dabei sofort auch in der Praxis. »Auch die Anforderung der individuellen Endenausführung bezüglich der Abstände der PE-Umhüllung/Faserzementumhüllung vom Rohrende konnten wir zur vollsten Zufriedenheit realisieren«, so Thorsten Schmidt.

 


Das System aus Rohrumhüllung und Nachisolation der Schweißnähte hat uns vollends überzeugt.D.I. (FH) Richard Karlberger, Projektleiter Netz Niederösterreich GmbH

 

Mannesmann Line Pipe lieferte daraufhin rund 14 Kilometer HFI-geschweißte Stahlrohre im Durchmesser 273,0  mm in Einzelrohrlängen von 14  m Länge. Die Leitung der Güte L360NE wurde für einen maximalen Betriebsdruck von 70  bar dimensioniert. Neben Stahlrohren mit Wanddicken von 5,6 und 6,3 mm wurden die Rohre für die HDD-Verlegung in 8,8 mm Wanddicke, und als Sonderausführung FZM-S mit 10 mm Faserzementmörtel ummantelt, geliefert.

18 geländespezifische Bohrungen

»Um den Eingriff in die Naturschutzgebiete möglichst gering zu halten, haben wir die Bohrabschnitte so gewählt, dass die Bohr- und Zielplätze direkt an Feldwegen platziert wurden«, führt Richard Karlberger weiter aus. Wo dies nicht möglich war, wurden die Zufahrten zu den Bohrplätzen mit Stahlplatten beplankt.
Die Leitungsteilstränge wurden im Bereich der Schweißnähte mit MAPUR®-Gießharz ebenfalls auf das HDD-Verlegeverfahren vorbereitet. Hier überzeugte nicht nur das ideal aufeinander abgestimmte System FZM-S/MAPUR®, sondern auch die Erreichung der maximalen Festigkeit nach nur einem Tag – selbst bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. Insgesamt ergaben sich 18 Horizontalspülbohrungen mit 200 bis 500 m langen Bohrabschnitten bei Verlegetiefen von bis zu zehn Metern.

Weitere acht Kilometer in konventioneller Verlegung

Die restlichen acht Kilometer der Erdgashochdruckleitung wurden im konventionellen Verfahren verlegt. Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen wurde der Boden zunächst auf einer Breite von etwa 23 Meter abgetragen. Die Stahlrohre wurden entlang der Trasse ausgelegt, verschweißt, geprüft und isoliert. Nach dem Ausheben der Künette wurde der Rohrstrang abgesenkt. Anschließend wurde die Leitung eingesandet, der Rohrgraben verfüllt und der Oberboden wieder angedeckt.
»Das herkömmliche – offene Pipelineverlegeverfahren – hätte immense Nachteile auf die schützenswerten und ökologisch sehr sensiblen Bereiche gehabt.«, erklärt Karlberger, der mit Begeisterung auf das aufwendige Projekt zurückblickt. »Ich bin mit dem Projektablauf mehr als zufrieden und danke allen Beteiligten für ihre Mitarbeit und ihren intensiven persönlichen Einsatz.«
Nach erfolgreicher Druckprobe ist die Einbindung und Inbetriebnahme der neuen Erdgashochdruckleitung für Juli 2019 geplant.


  HDD-Verlegeverfahren


Beim Horizontalspülbohrverfahren (engl. Horizontal Directional Drilling), kurz HDD-Verfahren, wird ein horizontaler Kanal unter der Erdoberfläche gebohrt, durch den beim Zurückziehen des Bohrgestänges das eigentliche Leitungsrohr eingezogen wird.

Die Auswirkungen auf die Natur sind deutlich geringer als bei einer herkömmlichen Künetten-/Grabenverlegung. Weitere Vorteile bestehen darin, dass im HDD-Verfahren keine großräumige Grundwasserabsenkung notwendig ist, keine Versickerungsbecken errichtet werden müssen und keine Wassereinleitungen erfolgen.


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