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Interview | Ausgabe 15 • Januar 2024 | Line Pipe Global

Line Pipe Global

Ausgabe 15 • Januar 2024

»Vor die Lieferfähigkeit stellen wir die Anwendungssicherheit«

Versorgungssicherheit spielt für zahlreiche Kunden von Mannesmann Line Pipe eine zentrale Rolle. Geschäftsführer Andreas Betzler erläutert, was die eigene Lieferfähigkeit gewährt und warum Qualität trotzdem höher einzuordnen ist.

Der Ukraine-Krieg hat gezeigt, wie stark unsere Wirtschaft auf die Versorgung mit Energie angewiesen ist. Welche Konsequenzen sollten daraus gezogen werden?
Andreas Betzler: Die deutsche Industrie ist leistungsfähig und kann auch in Krisenzeiten die Versorgung mit Energie, Lebensmitteln und Wasser aufrechterhalten. Faire Wettbewerbsbedingungen im internationalen Vergleich und bezahlbare Energie bilden hierfür allerdings eine wichtige Grundlage. Deshalb ist – wie z. B. im Fall Uniper geschehen – in schwierigen Zeiten auch konsequentes Handeln der Politik erforderlich.
    Darüber hinaus müssen zukunftsweisende Infrastrukturprojekte für die deutsche und europäische Wirtschaft zeitnah mit verlässlichen Partnern umgesetzt werden. Dass das möglich ist, sofern der politische Wille vorhanden ist, zeigen nicht zuletzt die aktuellen LNG-Projekte.   

Hat das Thema Versorgungssicherheit auch Mannesmann Line Pipe selbst betroffen?
Wir beziehen unser Vormaterial von je- her aus deutschen Stahl- und Walzwerken. Unsere Lieferketten sind hier fest verankert und das soll auch so bleiben. Durch das HFI-Schweißverfahren hängen wir unter dem Aspekt der Energieversorgung glücklicherweise nicht von direkten Öl- oder Erdgasimporten ab. Insofern hat das Thema uns selbst und die Belieferung unserer Kunden in diesem Zusammenhang nicht betroffen.

Versorgungssicherheit hängt ja aber nicht nur von der eigenen Versorgung mit Energie ab.
Mit unseren Lieferanten für Stahl, Kunststoffe, Zement und Energien verbinden uns langjährige und zuverlässige Partnerschaften. Dies gewährt nicht nur die verlässliche Einhaltung von Lieferverträgen, sondern sichert gleichermaßen auch die hohe Qualität unserer Werkstoffe und Produkte.
    Noch vor die Lieferfähigkeit stellen wir die Anwendungssicherheit, sprich: die Einhaltung hochwertiger Qualität nach strengsten internationalen Normen. Mindere Qualität zugunsten günstiger Einkaufspreise würde unseren langlebigen Produkten, aus denen sicherheitsrelevante Systeme wie Pipelines oder Stadiondächer gebaut werden, nicht gerecht. Aus diesem Sicherheitsdenken folgt ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit und Sicherheit in der Anwendung und letztlich auch Versorgungssicherheit für die Kunden unserer Kunden.
    Für Standardabmessungen bei Gas- und Wasserrohren halten wir ein Lager vor, auf das im Notfall extrem schnell zugegriffen werden kann. Bei Rohrbrüchen, Beschädigungen oder auch bei Hochwasserkatastrophen konnten wir unsere Rohre so schon binnen kürzester Zeit weltweit zum Einsatz bringen.

 

 

Andreas Betzler, Geschäftsführer Mannesmann Line Pipe
Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und erfolgreichem Abschluss eines berufsbegleitenden Studiums zum Diplom-Kaufmann folgten für 
Andreas Betzler zunächst knapp 13 Jahre Tätigkeit bei den Hüttenwerke Krupp Mannesmann, kurz »HKM«, in Duisburg. Im Februar 2016 wurde er zum Geschäftsführer bei Mannesmann Line Pipe bestellt. Er verantwortet die Ressorts Einkauf, Controlling, IT, Personal und Rechnungswesen sowie Vertrieb und Marketing.

Andreas Betzler, Geschäftsführer Mannesmann Line Pipe

Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und erfolgreichem Abschluss eines berufsbegleitenden Studiums zum Diplom-Kaufmann folgten für Andreas Betzler zunächst knapp 13 Jahre Tätigkeit bei den Hüttenwerke Krupp Mannesmann, kurz »HKM«, in Duisburg. Im Februar 2016 wurde er zum Geschäftsführer bei Mannesmann Line Pipe bestellt. Er verantwortet die Ressorts Einkauf, Controlling, IT, Personal und Rechnungswesen sowie Vertrieb und Marketing.


Mannesmann Line Pipe konnte sehr kurzfristig für die LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und auch in Eemshaven liefern. Ein echter Glücksfall für die Auftraggeber!
Speziell das Projekt in Eemshaven wurde von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme der Pipeline in Rekordzeit realisiert. Das war nur möglich, weil ein Mitarbeiterteam mit höchster Priorität und kurzen Entscheidungswegen an diesem Schlüsselprojekt gearbeitet hat. Dafür wurden wir übrigens vom Auftraggeber Gasunie mit einem Supplier-Award ausgezeichnet!

Welche Rolle spielte dabei dieFertigungstechnik?
Die Zuverlässigkeit und die Geschwindigkeit unserer Anlagen kamen uns hier einmal mehr zugute. Nur ein Beispiel: Die Stahlrohre für eine mittlere, 25 km lange Pipeline fertigen wir im Zweischichtbetrieb an einem Arbeitstag.
Mit einer anschließenden Kunststoff-umhüllung sind wir in nur zwei Produktionstagen komplett für solch eine Pipeline lieferfähig.
    Für die erwähnten LNG-Projekte konnten wir unsere Fertigungskapazitäten kurzfristig sogar noch erhöhen.

Das Thema Versorgungssicherheit wird zukünftig auch den Bereich der Wasserversorgung betreffen.
In vielen Ländern ist Wasser bereits heute eine knappe Ressource. National wie international werden die Roh- und Trinkwasserreserven über Transportleitungen immer häufiger vernetzt werden müssen, um regionale und saisonale Trockenheit und Wasserknappheit auszugleichen. In diesem Sinne bedarf es intelligenter Wasserstrategien zur Bevorratung, Aufbereitung und Verteilung von Industrie- und Trinkwasser.
    Spannend wird es, wenn im Rahmen der Energiewende relevante Mengen an Wasser für die Herstellung von grünem Wasserstoff gebraucht werden: Woher nimmt man diese Mengen und wer entscheidet über die Verteilung? Produziert man grünen Wasserstoff da, wo Wasser zur Verfügung steht oder da, wo regenerativer Strom erzeugt wird?
    Wenn Wasser eine wichtige Grundlage für sauberen Strom wird, geht es auch hier wieder um eine zuverlässige und sichere Verteilung und Versorgung.

 

Zukunftsweisende Infrastrukturprojekte für die deutsche und europäische Wirtschaft müssen zeitnah und mit verlässlichen Partnern umgesetzt werden.«Andreas Betzler, Geschäftsführer Mannesmann Line Pipe

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Mannesmann Line Pipe und seine Kunden?
Unstetige und sich verändernde Lieferketten, die anstehende Energiewende, aber auch die Digitalisierung fordern binnen kürzester Zeit einschneidende Anpassungen etablierter Prozesse, Strukturen und Geschäftsmodelle, die bisher als unangreifbar galten. So wie wir als Mannesmann Line Pipe befinden sich zahlreiche unserer Kunden in einem rasanten Transformationsprozess. Das birgt gewisse Risiken, aber natürlich auch große Chancen.            
Vorausschauend die Weichen immer richtig zu stellen ist für alle Beteiligten sicher nicht einfach. Deshalb suchen wir nach wie vor den kontinuierlichen Austausch mit unseren Lieferanten und Kunden und sind bei allen relevanten Marktentwicklungen bestens vernetzt.         
Grüner Stahl, Transparenz im Bereich der CO₂-Bilanzen und digitale Dokumentationen spielen zukünftig eine große Rolle. Parallel verlangen unsere Kunden nach hochwertigen Produkten für den Transport neuer Medien und für neue Anwendungen.
    Mit unserer über 100-jährigen Expertise als technischer Innovator und unseren exzellent ausgebildeten Mitarbeitern sehe ich uns aber bestens gewappnet, diese Herausforderungen anzunehmen und den vor uns liegenden Wandel für uns und unsere Kunden aktiv mitzugestalten.

Was wünschen Sie sich auf politischer Ebene?
Corona und der Ukraine-Krieg haben uns verdeutlicht, dass Deutschland und Europa wieder unabhängiger von geopolitisch unzuverlässigen Quellen werden muss. Das betrifft so gut wie alle Bereiche: von Energieimporten über Elektronikprodukte, die Chipproduktion bis hin zu Arzneimitteln. Es darf nicht mehr nur der Preis einer Leistung oder eines Produktes entscheidend sein. Es müssen stärker auch die Aspekte Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und soziale Standards bei öffentlichen und systemrelevanten privatwirtschaftlichen Auftragsvergaben berücksichtigt werden.
    Der Preis für Lieferengpässe und Lieferausfälle, verbunden mit wirtschaftlichem Abschwung, ist schnell ein sehr viel höherer. Nicht nur ökonomisch, auch politisch.


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