Ashburton Onslow Gas Pipeline, Westaustralien
Zu Wasser, zu Lande und aus der Luft
Erstmals lieferte Salzgitter Mannesmann Line Pipe HFI-geschweißte Stahlrohre nach Australien. Die »Ashburton Onslow Gas Pipeline« versorgt ein Kraftwerk zur Stromerzeugung für ein Minengebiet. Trotz größter Eile und Entfernung konnten die Bauarbeiten pünktlich beginnen. Dank der schnellen Lieferung zu Wasser, zu Lande und aus der Luft.
2013 fragte ein Händler aus Japan mit Niederlassung in London Stahlrohre für eine Erdgaspipeline in Australien an. »Das klang anfangs nach einer großen Herausforderung«, erinnert sich Nils Schmidt, zuständiger Verkaufsgebietsleiter bei Salzgitter Mannesmann Line Pipe. »Immerhin: Es wurden auch Rohrbögen benötigt – ein möglicher Auftrag für unsere Konzernschwester Salzgitter Mannesmann Grobblech.«
Aus einem ersten Angebot Ende 2013 wurde Anfang 2014 intern das »Ashburton Onslow Gas Pipeline Project« und im Juli dann ein konkreter Auftrag. Die Schwierigkeit: Bereits im September sollten Rohre und Rohrbögen an einem Lagerplatz in der Nähe von Onslow in Westaustralien liegen – rund 13.000 km Luftlinie entfernt von den Produktionsorten Siegen und Mülheim.
Also musste alles ganz schnell gehen: Gemeinsam mit Kundenvertretern und Projektkoordinatoren wurde ein Team für die Umsetzung gebildet. Nach Klärung der technischen Spezifikationen kam es bereits im Februar 2014 zu einer kurzfristigen Auditierung in Siegen und Hamm für das anstehende Projekt.
Nils Schmidt: »Die größte Herausforderung bestand für uns nicht in den technischen Spezifikationen, sondern in der knappen Produktions- und Lieferzeit.« Die Rohrproduktion wurde nach Auftragseingang umgehend angestoßen, und die Abteilung Logistik kümmerte sich parallel um das Timing zur Anlieferung und Übergabe an eine geeignete Seespedition.
Ein Engpass entstand durch einen Produktionsausfall bei der Bandherstellung, und die Auslieferung der 435 t Rohre der Güte X52M drohte sich um einige Wochen zu verzögern. Das Projektteam setzte sofort alle Hebel in Bewegung und suchte nach einer schnellen Lösung.
Die Kundenvertreter zeigten sich dann auch mehr als begeistert, als sie kurzfristig beschaffte höherwertigere Coils zur Produktion freigeben konnten. So verzögerte sich die Fertigung der eiligen Ware lediglich um ein paar Tage.
Um das aber sowieso schon enge Verladezeitfenster im Hafen Antwerpen noch nutzen zu können, wurden die ersten Rohre für die Containerverladung parallel per Bahn und Lkw von Siegen angeliefert. Auch hier waren Tomoya Mihara, Sha Alavi, Nghia Truong, Nils Schmidt sowie ein Vertreter des Surveyors vor Ort, damit die eilige Fracht unversehrt und fachgerecht in insgesamt 23 Überseecontainer verladen und auf die lange Reise geschickt werden konnte. Über Singapur ging es nach Perth, von wo aus die Rohre anschließend per Lkw über rund 1.000 km Richtung Norden geschickt wurden.
Durch die Verzögerung bei der Bandherstellung und der anschließenden Produktion der Rohre konnten die Rohrbögen leider nicht termingerecht gefertigt werden – an eine Verschiffung war nicht mehr zu denken. Kurzerhand wurde ein Luftfracht-Transport organisiert und so ging es im Oktober in 23 Stunden Flugzeit von Frankfurt nach Perth. So konnten die Verlegearbeiten an der Ashburton Onslow Gas Pipeline doch noch pünktlich beginnen.
Im März 2015 fand in Perth das »Close-out-Meeting« statt. Gemeinsam mit DBP und Metal One/Mitsubishi wurde Bilanz gezogen. Nils Schmidt: »Das kooperative Verhalten aller Beteiligten und das lösungsorientierte Arbeiten haben das Projekt für alle zu einem Erfolg gemacht.«