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Interview | »Zu jedem Zeitpunkt der verlässliche Partner für unsere Kunden sein.« | Titelthema | Ausgabe 10 • Juni 2017 | Line Pipe Global

Line Pipe Global

Ausgabe 10 • Juni 2017

Interview

»Zu jedem Zeitpunkt der verlässliche Partner für unsere Kunden sein.«

Diversifikation, Abgrenzung vom Wettbewerb und die Entwicklung zukunftsfähiger Märkte – Jörn Winkels, Vorsitzender der Geschäftsführung, Markus Ketelhut und José Pinto, Abteilung Business Development & Prozesse, sprechen über Wandel und Veränderungen bei Salzgitter Mannesmann Line Pipe und erörtern den aktuellen Stand der Dinge.

Jedes Unternehmen unterliegt gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Einflüssen. Welche Faktoren stehen aktuell im Fokus bei Salzgitter Mannesmann Line Pipe?

José Pinto: Gesellschaftlich nehmen Umweltbewusstsein und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen kontinuierlich zu. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind längst auch weltweit politische Ziele. Der Übergang weg von fossilen Energieträgern und Kernenergie hin zu erneuerbaren Energien stellt uns vor die Aufgabe, marktreife Produkte für diese neuen Anwendungsfelder zu entwickeln. Hier sehen wir großes Potenzial.
Jörn Winkels: Unser Stahlrohrgeschäft ist im Kern weitestgehend von Exporten für den Energiesektor geprägt. Bedingt durch die niedrigen Öl- und Gaspreise kam es zuletzt zu einer geringen Investitionsbereitschaft in diesem Bereich. Zunehmender internationaler Wettbewerb, globale und zum Teil staatlich subventionierte Überkapazitäten in der Rohrherstellung von Standardprodukten und drohender Protektionismus sind die weiteren »äußeren« Faktoren, die derzeit bei uns die größte Rolle spielen.

Wie reagiert das Unternehmen darauf?

J. Winkels: Die Herausforderung für Salzgitter Mannesmann Line Pipe besteht darin, das Produktportfolio dahingehend zu entwickeln, dass sich die Abhängigkeit von stark schwankenden Märkten wie der Öl- und Gasindustrie deutlich reduziert. Der beschriebene Wandel im Energiesektor betrifft im Übrigen ja nicht in erster Linie uns. Zahlreiche unserer Kunden müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Die erforderlichen Veränderungsprozesse wollen wir als Lieferant positiv begleiten. Zentraler Bestandteil der aktuellen strategischen Ausrichtung ist deshalb die Entwicklung zukunftsfähiger Märkte. Gleichzeitig wollen wir uns in unseren Stammmärkten noch stärker als bisher durch neue Premiumprodukte, die unseren Kunden einen klar erkennbaren Mehrwert gegenüber herkömmlichen Standardprodukten bieten, vom Wettbewerb abheben.
Markus Ketelhut: Um unseren Kunden beispielsweise zu verdeutlichen, wie verantwortungsbewusst wir bei Salzgitter Mannesmann Line Pipe mit Energie und Rohstoffen umgehen, haben wir den Lebenszyklus unserer Produkte betrachtet und Umwelt-Produktdeklarationen gemäß ISO 14025 und EN 15804 erstellt. Diese Environmental Product Declarations (EPDs) bilden für unsere Kunden eine solide Datengrundlage und treffen Aussagen zum Energie- und Ressourceneinsatz. So dokumentieren wir die produktbezogene Ökobilanz bei Salzgitter Mannesmann Line Pipe. Im Bereich der Stahlleitungsrohre sind wir hier übrigens das erste Unternehmen in Deutschland, das seinen Kunden diese EPDs zur Verfügung stellen kann.

Wandel und Veränderung sind kontinuierlich fortschreitende Prozesse. Wo steht das Unternehmen Salzgitter Mannesmann Line Pipe aktuell?

J. Winkels: Wenn man die Historie von Salzgitter Mannesmann Line Pipe mit ihren Umstrukturierungen und Fusionen betrachtet, dann erkennt man, dass das Unternehmen und seine Mitarbeiter sich bereits in der Vergangenheit sehr gut auf die unterschiedlichsten Situationen einstellen konnten. Ich meine damit die Fähigkeiten des Unternehmens, auf die sich stetig ändernden Markt- und Kundenanforderungen zu reagieren. Innovative Beschichtungen, 24-Zoll-Rohre oder vergütende Wärmebehandlungen seien hier nur beispielsweise genannt. Die Fokussierung auf die Bedürfnisse unserer Kunden hat uns stets geholfen, auch allgemein schwache Marktlagen und Flauten zu überstehen.
M. Ketelhut: Die aktuelle Situation im Energiesektor und die damit verbundenen Perspektiven machen eine strategische Richtungskorrektur allerdings unvermeidbar, um die Zukunft für Salzgitter Mannesmann Line Pipe und seine Mitarbeiter zu sichern. Wir haben deshalb mit der Transformation des Unternehmens weg von einer funktionalen hin zu einer prozessorientierten Organisation begonnen. Auch hier steht der Kundennutzen erneut im Mittelpunkt der Veränderungen. Mit der Implementierung eines Kundenzentrums und einer zentralen Angebots- und Auftragsbearbeitung und -abwicklung ist der erste Schritt bereits getan. Jetzt gilt es, die neuen Prozesse in diesem Bereich weiterzuentwickeln.

 

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Zahlreiche unserer Kunden müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Die erforderlichen Veränderungsprozesse wollen wir als Lieferant positiv begleiten.Jörn Winkels

Jörn Winkels,
Vorsitzender der Geschäftsführung
Nach dem Studium Maschinenbau absolvierte Jörn Winkels ein Traineeprogramm bei der damaligen Hoesch Rohr AG. Der Zusammenschluss mit Mannesmann führte ihn zu verschiedenen Aufgaben in Stab- und Linienfunktionen. 2004 wurde er Geschäftsführer der Mannesmann Line Pipe GmbH in Hamm, einem Vorgängerunternehmen der Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, und verantwortete seitdem unterschiedliche Geschäftsführungsbereiche. Jörn Winkels ist Vorsitzender der Geschäftsführung und trägt für die Bereiche Technik und Vertrieb die Verantwortung.


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Wir haben mit der Transformation des Unternehmens weg von einer funktionalen hin zu einer prozessorientierten Organisation begonnen. Auch hier steht der Kundennutzen erneut im Mittelpunkt der Veränderungen.Markus Ketelhut

Markus Ketelhut
Leiter Business Development & Prozesse,
Gesamtverantwortlicher Zoll & Exportkontrolle

Markus Ketelhut absolvierte zunächst eine Lehre als Speditionskaufmann. Im Anschluss folgte eine Weiterbildung zum geprüften Verkehrsfachwirt IHK und ein Studium zum Logistiker (FH). Bevor er in sein neues Aufgabenfeld als Leiter im Bereich Business Development & Prozesse der Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH wechselte, war Markus Ketelhut zuletzt neun Jahre als Logistikleiter am Standort Siegen tätig.

 

Wie erfahren Sie Wandel und Veränderung konkret in Ihrem Zuständigkeitsbereich?

J. Pinto: Veränderungen stoßen anfangs immer auch auf Widerstand. Der Erfolg hängt davon ab, dass sich alle Mitarbeiter rational und emotional vollkommen in die Veränderungsprozesse eingebunden fühlen. Deshalb war es uns besonders wichtig, den Nutzen angestrebter Veränderungen zu begründen und die Vorteile für Mitarbeiter und Unternehmen glaubwürdig darzulegen. Wenn die Unternehmensziele für jeden Einzelnen nachvollziehbar sind, werden sich die Arbeitsergebnisse nachhaltig aus Überzeugung und Vertrauen durch die Mitarbeiter selbst verbessern.
J. Winkels: Die positiven Effekte aus unserer Philosophie der Kundennähe wollen wir auch in Zukunftsmärkte übertragen. Strategiegespräche mit unseren Kunden, die Teilnahme an Fachkongressen, gezielte Baustellenbesuche und der Austausch mit potenziellen Anwendern stehen deshalb ganz oben auf der Agenda. Seitens der Märkte wird Salzgitter Mannesmann Line Pipe mit einer hohen Dynamik konfrontiert. Um dieser Schnelllebigkeit zu begegnen, haben wir die Abteilung »Business Development & Prozesse« ins Leben gerufen. Die Erstellung von Marktanalysen zur Unterstützung der Vertriebsarbeit, die aktive Suche nach neuen Geschäftsfeldern, Entwicklungskooperationen mit Kunden und industriellen Partnern, aber auch die Erarbeitung neuer und die Optimierung bestehender Unternehmensprozesse gehören unter anderem zu den Aufgaben.
M. Ketelhut: Als neu gegründete Abteilung hat es sich das »Business Development & Prozesse« auch zur Aufgabe gemacht, so transparent und so viel wie möglich über Prozesse und Strukturen zu informieren. Eine wichtige Erkenntnis lautet aber bereits jetzt: Die neu erarbeitete Organisationsstruktur ist immer nur eine Momentaufnahme und unterliegt fortlaufend den sich dynamisch verändernden Anforderungen aus Markt, Kunden und Politik. Insofern werden Wandel und Veränderung auch in diesem Bereich in Zukunft sicher unsere ständigen Begleiter sein.

Wie werden Zielvereinbarungen definiert und wie werden diese abteilungsübergreifend koordiniert und umgesetzt?

M. Ketelhut: Wie gesagt, wir wollen und müssen unabhängiger vom Öl- und Gasgeschäft werden. Eine klare Diversifikation über neue Produkte und Kunden, eine zielgerichtete Entwicklung und Vermarktung von Premiumprodukten sowie die Steigerung unserer Wirtschaftlichkeit sind Vorgaben, deren Erfüllung uns helfen, dieses Ziel zu erreichen.
J. Pinto: Um die Anstrengungen aller Abteilungen zu bündeln, finden regelmäßige abteilungs- und standortübergreifende Arbeitskreise statt. Wir erörtern hier individuelle Lösungen für konkrete Kundenanforderungen, entwickeln neue Produkte und arbeiten an der Steigerung der Wirtschaftlichkeit unserer Produktionsstandorte. Weitere Ziele ergeben sich auch aus der Umsetzung von Maßnahmen aus unseren Projekten »MLP2020« und »MLP2021«, bei denen es hauptsächlich um interne unternehmensrelevante Entscheidungen geht.


Beeinflusst die Zugehörigkeit zum Salzgitter-Konzern die Aspekte Wandel und Veränderung bei Salzgitter Mannesmann Line Pipe?

J. Pinto: Das gute und intakte Netzwerk der Unternehmen im Salzgitter Konzern hilft beim Erfahrungs- und Gedankenaustausch untereinander natürlich enorm. Wir erfahren hier viel Unterstützung und lernen viel voneinander. Wenn es allerdings um konkrete Umsetzungen von Maßnahmen geht, ist natürlich unsere eigene Fähigkeit gefragt, externe Vorgehensweisen auf unsere individuellen Bedürfnisse anzupassen. Darüber hinaus profitieren wir aber sicher auch direkt von der Salzgitter AG. Hier werden immer wieder Prozesse angestoßen und in der Umsetzung begleitet.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen und Chancen unter dem Aspekt Wandel und Veränderung?

M. Ketelhut: Zum einen die Marktgegebenheiten so realistisch einzuschätzen, dass sich das Unternehmen entsprechend ausrichten und vorbereiten kann. Mit der neu geschaffenen Abteilung »Business Development & Prozesse« sehen wir uns hier aber gut aufgestellt. Zum anderen ist es eine Herausforderung, eingetretene Pfade zu verlassen und Dinge einmal anders als gewohnt zu machen. Als Führungskräfte müssen wir uns selbst mehr als »Coach« und weniger als »unfehlbare Experten« verstehen! Durch gezielte Weiterqualifizierung müssen wir die Mitarbeiter für die Bewältigung der aktuellen und kommenden Aufgaben fit machen.
J. Pinto: Wir haben erkannt, dass unser Wohlergehen nicht von einzelnen Branchen oder Märkten abhängen darf, die unter Umständen starken konjunkturellen Schwankungen oder politischen Einflüssen unterliegen. Wir müssen nun die Chance nutzen, Wandel und Veränderung als Entwicklung zu begreifen, die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens selbst zu steuern und den jeweiligen Marktgegebenheiten anpassen zu können.

Muss sich Salzgitter Mannesmann Line Pipe unter den aktuellen Rahmenbedingungen neu erfinden?

J. Winkels: Wir dürfen unsere alten Tugenden und Stärken zwar nicht vergessen, dürfen uns aber auch nicht auf ihnen ausruhen. Das galt schon immer. Ich denke, wir dürfen nicht aufhören uns kontinuierlich zu hinterfragen und stetig ein Stück weit neu zu erfinden und weiterzuentwickeln. Heute sind nicht die Größten und Stärksten die Erfolgreichsten, sondern eher die Schnellsten und Innovativsten. Gleichzeitig wollen wir aber auch nicht jedem Hype hinterherlaufen, sondern mit unserem Erfahrungsschatz seriös abwägen, welche Themen zu Salzgitter Mannesmann Line Pipe passen und Erfolg versprechen. Wichtig ist bei allem Wandel und allen Veränderungen zu jedem Zeitpunkt der verlässliche Partner für unsere Kunden weltweit zu sein. Ich sehe dabei eindeutig mehr Chancen als Risiken, denn ich verstehe Wandel und Veränderung als aktive Weiterentwicklung und nicht als passives Getriebensein.

 

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Unser Wohlergehen darf nicht von einzelnen Branchen oder Märkten abhängen, die unter Umständen starken konjunkturellen Schwankungen oder politischen Einflüssen unterliegen.José Pinto

José Pinto,
Business Development & Prozesse,
OCTG Product Manager

José Pinto ist gelernter Maschinenbau- und Schweißfachingenieur. Seine berufliche Laufbahn startete der gebürtige Portugiese im technischen Vertrieb eines Anlagenbauers und Materialentwicklers für Oberflächentechnik. Nach Tätigkeiten im Qualitätswesen und als Marketing & Development Manager für OCTG-Produkte im technischen Vertrieb wechselte er 2007 in die Technische Kundenberatung der Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH. Neben seiner abteilungsübergreifenden Arbeit im Bereich der Geschäftsfeldentwicklung ist er als OCTG Product Manager auch der technische Experte und globale Ansprechpartner für Ölfeldrohre.


 

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